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Daemon

Ein Daemon (ausgesprochen wie „dä-mon“, nicht wie das englische „demon“) ist ein Hintergrundprozess, der auf einem Computersystem läuft – meist ohne direkte Benutzerinteraktion.

Merkmale eines Daemons:

  • Startet automatisch beim Hochfahren des Systems.

  • Läuft dauerhaft im Hintergrund.

  • Erledigt Aufgaben, ohne dass der Benutzer direkt mit ihm arbeitet.

  • Hört auf Anforderungen von anderen Programmen oder Netzwerken.

Beispiele:

  • cron-Daemon: Führt zeitgesteuerte Aufgaben aus (z. B. tägliche Backups).

  • sshd: Behandelt SSH-Verbindungen von außen.

  • httpd oder nginx: Webserver-Dienste.

  • cupsd: Druckaufträge verwalten.

Technischer Hintergrund:

  • In Unix/Linux endet ein Daemon-Prozessname oft mit „d“ (z. B. httpd, systemd).

  • Ein Daemon wird oft beim Systemstart durch Init-Systeme wie systemd oder init gestartet.

Ursprung des Begriffs:

Der Begriff stammt aus der griechischen Mythologie, wo „Daimon“ eine Art Geist oder übernatürliches Wesen war, das im Hintergrund wirkte – passend zur Funktion im Betriebssystem.


Happy Path

Der "Happy Path" (auch "Happy Flow" genannt) bezeichnet in der Softwareentwicklung oder im Testing den idealen Ablauf eines Prozesses oder Programms, bei dem alles wie geplant funktioniert, keine Fehler auftreten und alle Eingaben gültig sind.

Beispiel:

Wenn du z. B. ein Online-Formular zur Registrierung entwickelst, sieht der Happy Path so aus:

  1. Der Benutzer gibt alle Daten korrekt ein (z. B. gültige E-Mail, sicheres Passwort).

  2. Er klickt auf „Registrieren“.

  3. Das System erstellt erfolgreich einen Account.

  4. Der Benutzer wird zur Willkommensseite weitergeleitet.

➡️ Keine Validierungsfehler, keine Serverprobleme, kein unerwartetes Verhalten.


Wozu dient der Happy Path?

  • Erstes Testziel: Beim Entwickeln oder Testen schaut man sich oft zuerst den Happy Path an, um sicherzugehen, dass das Grundgerüst funktioniert.

  • Basis für Use Cases: In der Dokumentation von Anforderungen oder Prozessen ist der Happy Path oft der zentrale Anwendungsfall, bevor man Sonderfälle beschreibt.

  • Abgrenzung zu Edge Cases / Error Paths: Alles, was vom Happy Path abweicht (z. B. leeres Passwortfeld, Serverfehler), gehört zu den „unhappy paths“ oder „alternate flows“.

 


Guard

In der Softwareentwicklung bezeichnet ein Guard (auch Guard Clause oder Guard Statement) eine Art von Schutzmechanismus innerhalb einer Funktion oder Methode, der sicherstellt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sind, bevor der restliche Code ausgeführt wird.

Einfach erklärt:

Ein Guard ist wie ein Türsteher: Er lässt nur das durch, was erlaubt ist – und alles andere wird frühzeitig beendet.

Typisches Beispiel (in Python):

def divide(a, b):
    if b == 0:
        return "Division durch null nicht erlaubt"  # Guard Clause
    return a / b

In diesem Beispiel schützt der Guard davor, dass eine Division durch null passiert.


Vorteile von Guards:

  • Frühes Beenden bei ungültigen Zuständen

  • Verbesserte Lesbarkeit durch weniger verschachtelte if-else-Strukturen

  • Saubererer Codefluss, da der "Happy Path" (also der normale Ablauf) nicht durch viele Sonderfälle unterbrochen wird


Beispiele in anderen Sprachen:

JavaScript:

function login(user) {
  if (!user) return; // Guard
  // Weiter mit Login-Logik
}

Swift (hat sogar ein eigenes Schlüsselwort guard):

func greet(person: String?) {
  guard let name = person else {
    print("Kein Name übergeben")
    return
  }
  print("Hallo, \(name)!")
}

Hyperscaler

Ein Hyperscaler ist ein Unternehmen, das Cloud-Dienste in extrem großem Maßstab anbietet – also IT-Infrastruktur wie Rechenleistung, Speicher und Netzwerke, die flexibel, hochverfügbar und global skalierbar sind. Typische Beispiele für Hyperscaler sind:

  • Amazon Web Services (AWS)

  • Microsoft Azure

  • Google Cloud Platform (GCP)

  • Alibaba Cloud

  • IBM Cloud (in etwas kleinerem Maßstab)

Merkmale von Hyperscalern:

  1. Massive Skalierbarkeit
    Sie können ihre Dienste quasi unbegrenzt nach oben oder unten skalieren – je nach Bedarf des Kunden.

  2. Globale Infrastruktur
    Rechenzentren sind weltweit verteilt, was eine hohe Verfügbarkeit, niedrige Latenzen und Redundanz ermöglicht.

  3. Automatisierung & Standardisierung
    Vieles ist automatisiert (z. B. Bereitstellung, Überwachung, Abrechnung), wodurch Services effizienter und günstiger angeboten werden können.

  4. Self-Service & Pay-as-you-go
    Kunden buchen Services meist über Webportale oder APIs und zahlen nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen.

  5. Innovationsplattform
    Hyperscaler bieten nicht nur Infrastruktur (IaaS), sondern auch Plattformdienste (PaaS) und KI-, Big-Data- oder IoT-Services.

Wofür werden Hyperscaler genutzt?

  • Hosting von Websites oder Webanwendungen

  • Datenspeicherung (z. B. Backups, Archive)

  • Big-Data-Analysen

  • Machine Learning / AI

  • Streamingdienste

  • Unternehmens-IT-Infrastruktur


Materialized View

Eine Materialized View (auf Deutsch: „materialisierte Sicht“) ist ein spezielles Datenbankobjekt, das das Ergebnis einer SQL-Abfrage dauerhaft speichert – im Gegensatz zu einer normalen View, die bei jeder Abfrage dynamisch berechnet wird.

Eigenschaften einer Materialized View:

  • Speicherung auf Festplatte: Die Daten der Abfrage werden tatsächlich gespeichert, nicht nur die Abfrage selbst.

  • Schnellere Abfragen: Da die Daten bereits berechnet und gespeichert sind, können Anfragen deutlich schneller beantwortet werden.

  • Aktualisierung notwendig: Da sich die zugrundeliegenden Daten ändern können, muss die Materialized View explizit oder automatisch aktualisiert (refreshed) werden, um aktuell zu bleiben.

Vergleich: View vs. Materialized View

Merkmal View Materialized View
Speicherung Nur Abfrage, keine Daten Abfrage und Daten gespeichert
Performance Langsamer bei komplexen Abfragen Schneller, da Daten vorgerechnet
Aktualität Immer aktuell Kann veraltet sein
Aktualisierung notwendig Nein Ja (manuell oder automatisch)

Beispiel:

-- Erstellen einer Materialized View in PostgreSQL
CREATE MATERIALIZED VIEW top_customers AS
SELECT customer_id, SUM(order_total) AS total_spent
FROM orders
GROUP BY customer_id;

Um die Daten zu aktualisieren:

REFRESH MATERIALIZED VIEW top_customers;

Wann ist sie sinnvoll?

  • Bei komplexen Aggregationen, die häufig gebraucht werden

  • Wenn Performance wichtiger ist als Echtzeit-Aktualität

  • In Data Warehouses oder Reporting-Systemen


Salesforce Apex

Salesforce Apex ist eine objektorientierte Programmiersprache, die speziell für die Salesforce-Plattform entwickelt wurde. Sie ähnelt Java und wird hauptsächlich verwendet, um benutzerdefinierte Geschäftslogik, Automatisierungen und Integrationen in Salesforce zu implementieren.

Wichtige Merkmale von Apex:

  • Cloud-basiert: Läuft ausschließlich auf den Servern von Salesforce.

  • Syntaxähnlichkeit zu Java: Wer Java kennt, kann Apex schnell lernen.

  • Eng mit der Salesforce-Datenbank (SOQL & SOSL) verknüpft: Ermöglicht direkte Datenabfragen und Manipulationen.

  • Ereignisgesteuert: Wird oft durch Salesforce-Trigger (z. B. Änderungen an Datensätzen) ausgeführt.

  • Governor Limits: Salesforce begrenzt Ressourcenverbrauch (z. B. maximale Anzahl von SOQL-Abfragen pro Transaktion), um die Performance der Plattform zu sichern.

Verwendung von Apex:

  • Triggers: Automatische Aktionen bei Änderungen an Datensätzen.

  • Batch-Prozesse: Verarbeitung großer Datenmengen in Hintergrundjobs.

  • Web Services & API-Integrationen: Kommunikation mit externen Systemen.

  • Custom Controllers für Visualforce & Lightning: Steuerung von Benutzeroberflächen.

 


System Under Test - SUT

Ein SUT (System Under Test) ist das System oder die Komponente, die in einem Testprozess geprüft wird. Der Begriff wird häufig in der Softwareentwicklung und Qualitätssicherung verwendet.

Bedeutung und Anwendung:

  • In Softwaretests bezeichnet der SUT das gesamte Programm, ein einzelnes Modul oder eine spezifische Funktion, die getestet wird.
  • In Hardwaretests kann der SUT ein elektronisches Gerät oder eine Maschine sein, die überprüft wird.
  • In automatisierten Tests wird der SUT oft mit Testframeworks und Tools getestet, um Fehler oder unerwartetes Verhalten zu identifizieren.

Ein typischer Testprozess umfasst:

  1. Definition der Testfälle basierend auf den Anforderungen.
  2. Ausführung der Tests auf dem SUT.
  3. Überprüfung der Testergebnisse und Abgleich mit den erwarteten Werten.

 


Backbone.js

Backbone.js ist ein leichtgewichtiges JavaScript-Framework, das Entwicklern hilft, strukturierte und skalierbare Webanwendungen zu erstellen. Es basiert auf dem Model-View-Presenter (MVP)-Entwurfsmuster und bietet eine minimalistische Architektur zur Trennung von Daten (Modelle), Benutzeroberfläche (Views) und Geschäftslogik.

Kernkonzepte von Backbone.js:

  • Models: Repräsentieren die Daten und Geschäftslogik der Anwendung. Sie können direkt mit einer RESTful API synchronisiert werden.
  • Views: Definieren die Benutzeroberfläche und reagieren auf Änderungen in den Modellen.
  • Collections: Gruppieren mehrere Modelle und bieten Methoden zur Datenverwaltung.
  • Routers: Ermöglichen das Routing von URLs zu bestimmten Funktionen oder Views (wichtig für Single-Page-Applications).
  • Events: Ein flexibles Event-System, das die Kommunikation zwischen Komponenten erleichtert.

Vorteile von Backbone.js:

✔ Einfach und flexibel
✔ Gute Integration mit RESTful APIs
✔ Modular und leichtgewichtig
✔ Reduziert Spaghetti-Code durch Trennung von Daten und UI

Wann ist Backbone.js sinnvoll?

  • Wenn eine leichtgewichtige Alternative zu größeren Frameworks wie Angular oder React gesucht wird
  • Für Single-Page-Applications (SPA) mit REST-APIs
  • Wenn eine strukturierte, aber nicht übermäßig komplexe Lösung benötigt wird

Obwohl Backbone.js früher sehr beliebt war, haben neuere Frameworks wie React, Vue.js oder Angular mittlerweile viele seiner Anwendungsfälle übernommen. Dennoch ist es in bestehenden Projekten und für minimalistische Anwendungen weiterhin relevant. 🚀

 


Puppet

Puppet ist ein Open-Source-Configuration-Management-Tool, das zur Automatisierung der IT-Infrastruktur verwendet wird. Es hilft dabei, Server und Software automatisch bereitzustellen, zu konfigurieren und zu verwalten. Puppet wird häufig in DevOps- und Cloud-Umgebungen eingesetzt.


Hauptmerkmale von Puppet:

Deklarative Sprache: Infrastruktur wird in einer eigenen DSL (Domain-Specific Language) beschrieben.
Agent-Master-Architektur: Zentraler Puppet-Server verteilt Konfigurationen an Clients (Agents).
Idempotenz: Änderungen werden nur durchgeführt, wenn sie nötig sind.
Plattformunabhängig: Unterstützt Linux, Windows, MacOS und Cloud-Umgebungen.
Modularität: Große Community mit vielen vordefinierten Modulen.


Beispiel für eine einfache Puppet-Manifest-Datei:

Ein Puppet-Manifest (.pp-Datei) könnte so aussehen:

package { 'nginx':
  ensure => installed,
}

service { 'nginx':
  ensure     => running,
  enable     => true,
  require    => Package['nginx'],
}

file { '/var/www/html/index.html':
  ensure  => file,
  content => '<h1>Hello, Puppet!</h1>',
  require => Service['nginx'],
}

🔹 Dieses Puppet-Skript sorgt dafür, dass Nginx installiert ist, läuft, beim Systemstart aktiviert ist und eine einfache HTML-Seite enthält.


Wie funktioniert Puppet?

1️⃣ Schreiben eines Manifests (.pp-Dateien) mit den gewünschten Konfigurationen.
2️⃣ Puppet Master sendet Konfigurationen an die Puppet Agents (Server/Clients).
3️⃣ Puppet Agent überprüft den Zustand des Systems und nimmt nur notwendige Änderungen vor.

Puppet wird häufig in großen IT-Umgebungen genutzt, um Server konsistent und effizient zu verwalten.


Jest

Jest ist ein JavaScript-Testing-Framework, das von Meta (Facebook) entwickelt wurde. Es wird hauptsächlich zum Testen von JavaScript- und TypeScript-Anwendungen verwendet, insbesondere für React-Anwendungen, eignet sich aber auch für Node.js-Backends.

Hauptmerkmale von Jest:

  • Einfache Konfiguration: Jest funktioniert oft "out of the box", ohne komplizierte Einrichtung.
  • Schnelligkeit: Es verwendet Parallelisierung und intelligentes Caching, um Tests schnell auszuführen.
  • Snapshot-Tests: Ideal für UI-Tests, um sicherzustellen, dass sich die Darstellung nicht unerwartet ändert.
  • Mocking & Spying: Ermöglicht das Ersetzen von Abhängigkeiten durch Mock-Funktionen.
  • Code-Coverage-Berichte: Zeigt an, wie viel Code durch Tests abgedeckt ist.

Beispiel für einen einfachen Test mit Jest:

// sum.js
function sum(a, b) {
  return a + b;
}
module.exports = sum;

// sum.test.js
const sum = require('./sum');

test('addiert 1 + 2 und ergibt 3', () => {
  expect(sum(1, 2)).toBe(3);
});

Um den Test auszuführen, nutzt du:

jest

Oder falls du es in einem Projekt installiert hast:

npx jest