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Write Around

Write-Around ist eine Caching-Strategie, die verwendet wird, um den Umgang mit Schreiboperationen zwischen Hauptspeicher und Cache zu optimieren. Das Hauptkonzept besteht darin, Schreiboperationen am Cache vorbeizuführen und die Daten direkt in den Hauptspeicher (z. B. Festplatte oder Datenbank) zu schreiben, ohne sie in den Cache aufzunehmen.

Wie funktioniert Write-Around?

  1. Schreiboperationen: Wenn ein Schreibvorgang auftritt, werden die neuen Daten nicht in den Cache geschrieben, sondern direkt in den Hauptspeicher.
  2. Cache-Bypass: Der Cache wird bei der Speicherung der neuen Daten umgangen, um die Belastung des Caches zu minimieren.
  3. Cache nur bei Lesevorgängen aktualisieren: Der Cache speichert Daten nur, wenn sie aus dem Hauptspeicher gelesen werden. Häufig gelesene Daten werden somit dennoch zwischengespeichert.

Vorteile:

  • Geringere Cache-Verschmutzung: Write-Around reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass selten benötigte Daten im Cache gespeichert werden.
  • Niedrigere Belastung des Caches: Da Schreibvorgänge nicht im Cache landen, bleibt dieser für wichtige Lesevorgänge verfügbar und effizient.

Nachteile:

  • Erhöhte Cache-Misses: Neu geschriebene Daten sind im Cache nicht verfügbar, was bei einem direkten Zugriff auf diese Daten zu einer Verzögerung führt.
  • Inkonstante Leistung: Write-Around kann zu unvorhersehbarer Leistung führen, wenn häufig auf frisch geschriebene Daten zugegriffen wird.

Vergleich mit anderen Schreibstrategien:

  1. Write-Through: Daten werden gleichzeitig in den Cache und Hauptspeicher geschrieben, was Konsistenz sicherstellt, aber höhere Latenz verursacht.
  2. Write-Back: Daten werden zuerst in den Cache geschrieben und später in den Hauptspeicher, was die Latenz reduziert, aber komplexes Cache-Management erfordert.
  3. Write-Around: Schreibt Daten nur in den Hauptspeicher und aktualisiert den Cache nur bei Leseoperationen, um den Cache effizient zu halten.

Einsatzszenarien für Write-Around:

  • Bei seltenen oder temporären Schreibvorgängen.
  • Wenn die Vermeidung von Cache-Verschmutzung wichtiger ist als schnelle Schreibvorgänge.
  • Wenn die geschriebenen Daten voraussichtlich nicht sofort wieder gelesen werden.

Write-Around bietet somit eine Balance zwischen Cache-Effizienz und reduzierter Cache-Verwaltungsüberlastung, kann aber die Leistung bei häufigen Lesezugriffen auf neu geschriebene Daten beeinträchtigen.

 


Write Back

Write-Back (auch als Write-Behind bezeichnet) ist eine Caching-Strategie, bei der Änderungen zuerst nur im Cache gespeichert werden und das Schreiben in den zugrunde liegenden Datenspeicher (z. B. Datenbank) auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird. Diese Strategie priorisiert die Schreibperformance, indem die Änderungen vorübergehend im Cache gehalten und später in einem Batch oder asynchron an die Datenbank übergeben werden.

Wie funktioniert Write-Back?

  1. Schreiboperation: Wenn ein Datensatz aktualisiert wird, erfolgt die Änderung zuerst nur im Cache.
  2. Verzögertes Schreiben in den Datenspeicher: Die Änderung wird als „dirty“ (markiert für spätere Verarbeitung) im Cache gespeichert, und der Cache plant eine verzögerte oder gebündelte Schreiboperation, um die Hauptdatenbank zu aktualisieren.
  3. Lesezugriff: Nachfolgende Lesezugriffe werden direkt aus dem Cache bedient, der die neuesten Änderungen enthält.
  4. Periodische Synchronisation: Der Cache schreibt die „dirty“ Daten regelmäßig (oder bei bestimmten Triggern) zurück in den Hauptdatenspeicher, entweder in einem Batch oder asynchron.

Vorteile von Write-Back

  1. Hohe Schreibperformance: Da Schreiboperationen zunächst nur im Cache erfolgen, sind die Antwortzeiten für Schreibvorgänge deutlich kürzer als bei Write-Through.
  2. Reduzierte Schreiblast auf dem Datenspeicher: Anstatt jede Schreiboperation einzeln auszuführen, kann der Cache mehrere Änderungen sammeln und diese in einem einzigen Batch in die Datenbank schreiben, was die Anzahl der Transaktionen verringert.
  3. Bessere Ressourcennutzung: Write-Back verringert die Last auf dem Backend-Datenspeicher, insbesondere bei Spitzenzeiten.

Nachteile von Write-Back

  1. Potentieller Datenverlust: Wenn der Cache abstürzt, bevor die Änderungen in den Hauptdatenspeicher geschrieben werden, gehen alle nicht persistierten Daten verloren, was zu Dateninkonsistenzen führen kann.
  2. Erhöhte Komplexität: Die Verwaltung verzögerter Schreibvorgänge und die Sicherstellung, dass alle Änderungen korrekt propagiert werden, erfordert zusätzliche Implementierungskomplexität.
  3. Inkonsistenz zwischen Cache und Datenspeicher: Da die Datenbank asynchron aktualisiert wird, gibt es ein Zeitfenster, in dem der Cache neuere Daten als die Datenbank enthält, was zu vorübergehender Dateninkonsistenz führt.

Einsatzmöglichkeiten von Write-Back

  • Schreibintensive Anwendungen: Write-Back ist besonders nützlich bei Anwendungen mit häufigen Schreibvorgängen, da es eine niedrige Latenz für Schreiboperationen ermöglicht.
  • Szenarien mit geringen Konsistenzanforderungen: Es eignet sich für Situationen, in denen temporäre Inkonsistenzen zwischen Cache und Datenspeicher akzeptabel sind.
  • Batch-Verarbeitung: Write-Back funktioniert gut, wenn das System Batch-Verarbeitung nutzen kann, um eine große Anzahl von Änderungen gleichzeitig in den Datenspeicher zu schreiben.

Vergleich mit Write-Through

  • Write-Back priorisiert Schreibgeschwindigkeit und Systemleistung, allerdings auf Kosten möglicher Datenverluste und Inkonsistenzen.
  • Write-Through stellt hohe Konsistenz zwischen Cache und Datenspeicher sicher, hat aber eine höhere Latenz bei Schreiboperationen.

Zusammenfassung

Write-Back ist eine Caching-Strategie, die Änderungen zunächst im Cache speichert und das Schreiben in den zugrunde liegenden Datenspeicher auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt, oft in Batches oder asynchron. Diese Methode bietet eine höhere Schreibperformance, birgt aber Risiken wie Datenverlust und Inkonsistenzen. Sie ist ideal für Anwendungen, die eine hohe Schreiblast haben und mit einer gewissen Inkonsistenz zwischen Cache und persistentem Speicher leben können.

 


Write Through

Write-Through ist eine Caching-Strategie, die sicherstellt, dass jede Änderung (Schreiboperation) an den Daten synchron sowohl in den Cache als auch im ursprünglichen Datenspeicher (z. B. Datenbank) geschrieben wird. Dadurch bleibt der Cache immer konsistent mit der zugrunde liegenden Datenquelle. Das bedeutet, dass ein Lesezugriff auf den Cache stets die aktuellsten und konsistenten Daten liefert.

Funktionsweise von Write-Through

  1. Schreiboperation: Wenn eine Anwendung einen Datensatz ändert, wird die Änderung gleichzeitig im Cache und im permanenten Datenspeicher durchgeführt.
  2. Synchronisierung: Der Cache wird sofort mit den neuen Werten aktualisiert, und die Änderung wird auch in die Datenbank geschrieben.
  3. Lesezugriff: Bei zukünftigen Lesezugriffen auf den Cache sind die neuesten Werte direkt verfügbar, ohne dass auf die Datenbank zugegriffen werden muss.

Vorteile von Write-Through

  1. Hohe Datenkonsistenz: Da jede Schreiboperation in Echtzeit sowohl in den Cache als auch in den Datenspeicher geschrieben wird, sind die Daten in beiden Systemen immer synchron.
  2. Einfache Implementierung: Write-Through ist relativ einfach zu implementieren, da es keine komplexen Konsistenzregeln benötigt.
  3. Reduzierter Cache-Invaliderungsaufwand: Da der Cache immer die aktuellen Daten enthält, entfällt die Notwendigkeit, separate Cache-Invalidierungen durchzuführen.

Nachteile von Write-Through

  1. Hohe Latenz bei Schreiboperationen: Da die Daten synchron sowohl in den Cache als auch in die Datenbank geschrieben werden, sind die Schreibvorgänge langsamer als bei anderen Cache-Strategien wie Write-Back.
  2. Höhere Schreiblast: Jeder Schreibvorgang erzeugt sowohl auf dem Cache als auch auf dem permanenten Speicher Last. Dies kann bei hochfrequenten Schreiboperationen zu einer erhöhten Systemauslastung führen.
  3. Kein Schutz bei Ausfällen: Wenn die Datenbank nicht verfügbar ist, kann der Cache die Schreiboperationen nicht alleine durchführen und führt daher möglicherweise zu einem Ausfall.

Anwendungsfälle von Write-Through

  • Leselast dominierte Anwendungen: Write-Through wird häufig in Szenarien verwendet, in denen die Anzahl der Leseoperationen deutlich höher ist als die der Schreiboperationen, da die Lesezugriffe direkt auf den Cache zugreifen können.
  • Hohe Anforderungen an Datenkonsistenz: Write-Through ist ideal, wenn die Anwendung eine sehr hohe Datenkonsistenz zwischen Cache und Datenspeicher sicherstellen muss.
  • Einfache Datenmodelle: Bei Anwendungen mit relativ einfachen Datenstrukturen und weniger komplexen Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Datensätzen ist Write-Through einfacher zu implementieren.

Zusammenfassung

Write-Through ist eine Caching-Strategie, die die Konsistenz von Cache und Datenspeicher sicherstellt, indem sie jede Änderung in beiden Speicherorten gleichzeitig durchführt. Diese Strategie ist besonders nützlich, wenn Konsistenz und Einfachheit wichtiger sind als maximale Schreibgeschwindigkeit. In Szenarien, in denen häufige Schreiboperationen vorkommen, kann jedoch die erhöhte Latenz problematisch sein.

 


Closed Source

Closed Source (auch Proprietary Software genannt) bezeichnet Software, deren Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist und nur vom Eigentümer bzw. Entwickler eingesehen, geändert und weitergegeben werden kann. Im Gegensatz zu Open Source-Software, bei der der Quellcode offengelegt wird, bleibt der Quellcode bei Closed Source streng vertraulich.

Eigenschaften von Closed Source Software:

  1. Geschützter Quellcode: Der Quellcode der Software ist nicht für die Öffentlichkeit einsehbar. Nur der Entwickler oder das Unternehmen, das die Software besitzt, hat Zugriff darauf. Dadurch wird verhindert, dass Dritte die Funktionsweise der Software nachvollziehen oder Änderungen daran vornehmen können.

  2. Lizenzrechtliche Beschränkungen: Closed Source Software wird häufig unter restriktiven Lizenzen vertrieben, die die Nutzung, Modifikation und Weitergabe streng regulieren. Dies bedeutet, dass Nutzer die Software nur innerhalb der durch die Lizenz erlaubten Rahmenbedingungen verwenden dürfen.

  3. Zugangsbeschränkung: Nur autorisierte Entwickler oder Teams innerhalb des Unternehmens, das die Software besitzt, haben die Berechtigung, den Code zu modifizieren oder neue Funktionen hinzuzufügen.

  4. Kommerzielle Nutzung: Closed Source Software wird oft als kommerzielles Produkt angeboten. Nutzer müssen in der Regel eine Lizenz erwerben oder Abonnements abschließen, um die Software zu nutzen. Typische Beispiele sind Anwendungen wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop.

  5. Geringere Transparenz: Nutzer haben keine Möglichkeit, den Quellcode auf Sicherheitslücken oder versteckte Funktionen (z. B. Backdoors) zu überprüfen. Dies kann ein Risiko darstellen, wenn Vertrauen in die Software-Sicherheit ein kritischer Faktor ist.

Vorteile von Closed Source Software:

  1. Schutz des geistigen Eigentums: Unternehmen schützen ihren Quellcode, um ihre Geschäftsgeheimnisse, Algorithmen oder speziellen Implementierungen vor Nachahmung zu bewahren.
  2. Stabilität und Support: Da der Entwickler oder das Unternehmen die Kontrolle über den Code hat, kann die Qualitätssicherung strenger durchgeführt werden. Außerdem bieten viele Anbieter von Closed Source Software umfassenden technischen Support und regelmäßige Updates.
  3. Geringeres Risiko von Code-Manipulation: Da Dritte keinen Zugriff auf den Quellcode haben, ist die Gefahr geringer, dass unerwünschte Änderungen oder Sicherheitslücken von außen eingefügt werden.

Nachteile von Closed Source Software:

  1. Keine Anpassungsmöglichkeiten: Nutzer können den Code nicht an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen oder Fehler eigenständig beheben, da der Zugriff auf den Quellcode fehlt.
  2. Kosten: Closed Source Software ist oft mit Lizenzgebühren oder Abo-Kosten verbunden, die insbesondere für Unternehmen teuer sein können.
  3. Abhängigkeit vom Hersteller: Nutzer sind vollständig auf den Hersteller angewiesen, um Fehler zu beheben, Sicherheitslücken zu schließen oder neue Funktionen bereitzustellen.

Beispiele für Closed Source Software:

Einige bekannte Closed Source Programme und Plattformen sind:

  • Microsoft Windows: Das Betriebssystem ist Closed Source, und der Quellcode ist Eigentum von Microsoft.
  • Adobe Creative Suite: Photoshop, Illustrator und andere Adobe-Produkte sind proprietäre Software.
  • Apple iOS und macOS: Auch die Betriebssysteme von Apple sind Closed Source, was bedeutet, dass Nutzer nur die offiziell bereitgestellten Versionen verwenden können.
  • Proprietäre Datenbanken wie Oracle Database: Diese sind Closed Source und bieten keine Möglichkeit, den Quellcode einzusehen oder anzupassen.

Unterschied zwischen Open Source und Closed Source:

  • Open Source: Der Quellcode ist frei verfügbar, und jeder kann ihn einsehen, ändern und weitergeben (unter bestimmten Bedingungen, abhängig von der Lizenz).
  • Closed Source: Der Quellcode ist nicht zugänglich, und die Nutzung und Verteilung der Software ist stark eingeschränkt.

Zusammenfassung:

Closed Source Software ist proprietäre Software, deren Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist. Sie wird in der Regel von Unternehmen entwickelt und kommerziell angeboten. Nutzer können die Software verwenden, aber weder den Quellcode einsehen noch modifizieren. Dies bietet Vorteile in Bezug auf den Schutz des geistigen Eigentums und die Qualitätssicherung, geht jedoch zulasten der Flexibilität und Transparenz.

 


Hype Driven Development - HDD

Hype Driven Development (HDD) ist ein ironischer Begriff in der Softwareentwicklung, der sich auf die Tendenz bezieht, Technologien oder Praktiken zu verwenden, weil sie gerade im Trend sind, anstatt sie aufgrund ihrer tatsächlichen Eignung für das Projekt auszuwählen. Entwickler oder Unternehmen, die HDD betreiben, neigen dazu, neue Frameworks, Tools oder Programmiersprachen zu adoptieren, weil sie gerade viel Aufmerksamkeit erhalten, ohne ausreichend zu analysieren, ob diese Lösungen wirklich die beste Wahl für ihre spezifischen Anforderungen sind.

Typische Merkmale von HDD:

  • Kurzer Hype-Zyklus: Neue Technologien werden schnell übernommen, oft ohne sie ausreichend zu testen oder zu verstehen. Wenn der Hype nachlässt, wird die Technologie oft wieder aufgegeben.
  • FOMO (Fear of Missing Out): Entwickler oder Teams haben Angst, den Anschluss zu verpassen, wenn sie nicht mit den neuesten Trends Schritt halten.
  • Unklare Vorteile: Die neuen Technologien werden eingeführt, ohne dass klar ist, welche konkreten Probleme sie besser lösen können als bewährte Ansätze.

Insgesamt führt Hype Driven Development häufig zu überkomplexen Architekturen, technischen Schulden und einem hohen Aufwand für die Einarbeitung in ständig wechselnde Technologien.

 


Batch Processing

Batch Processing ist eine Methode in der Datenverarbeitung, bei der eine Gruppe von Aufgaben oder Daten als "Batch" (Stapel) gesammelt und anschließend gemeinsam verarbeitet wird, anstatt sie einzeln in Echtzeit zu bearbeiten. Diese Methode wird häufig verwendet, um große Mengen von Daten effizient zu verarbeiten, ohne dass menschliches Eingreifen notwendig ist, während der Prozess läuft.

Hier sind einige Merkmale von Batch Processing:

  1. Zeitgesteuert: Die Aufgaben werden zu bestimmten Zeiten oder nach dem Erreichen bestimmter Datenmengen ausgeführt.

  2. Automatisiert: Die Verarbeitung erfolgt in der Regel automatisiert und erfordert kein sofortiges Eingreifen.

  3. Effizient: Da viele Aufgaben gleichzeitig bearbeitet werden, kann Batch Processing Ressourcen und Zeit sparen.

  4. Beispiele:

    • Gehaltsabrechnungen am Monatsende.
    • Verarbeitung großer Datenmengen für statistische Analysen.
    • Nächtliches Verarbeiten von Datenbank-Updates.

Es eignet sich besonders für repetitive Aufgaben, die nicht sofort bearbeitet werden müssen, sondern in regelmäßigen Abständen erledigt werden können.

 


Contract Driven Development - CDD

Contract Driven Development (CDD) ist eine Softwareentwicklungsmethode, bei der der Schwerpunkt auf der Definition und Verwendung von Contracts (Verträgen) zwischen verschiedenen Komponenten oder Services liegt. Diese Verträge spezifizieren klar, wie verschiedene Softwareteile miteinander interagieren sollen. CDD wird häufig in Microservices-Architekturen oder bei der Entwicklung von APIs verwendet, um sicherzustellen, dass die Kommunikation zwischen unabhängigen Modulen korrekt und konsistent ist.

Wichtige Konzepte von CDD

  1. Contracts als Quelle der Wahrheit:

    • Ein Contract ist eine formale Spezifikation (z. B. in JSON oder YAML) eines Dienstes oder einer API, die beschreibt, welche Endpunkte, Parameter, Datenformate und Erwartungen an die Kommunikation bestehen.
    • Der Vertrag wird als zentrale Ressource betrachtet, auf dessen Basis Client- und Server-Komponenten entwickelt werden.
  2. Trennung von Implementierung und Vertrag:

    • Die Implementierung eines Services oder einer Komponente muss den spezifizierten Vertrag erfüllen.
    • Die Clients (Nutzer dieses Services) entwickeln ihre Anfragen basierend auf dem Vertrag, unabhängig von der tatsächlichen Implementierung auf der Serverseite.
  3. Vertragsgetriebene Tests:

    • Ein zentraler Aspekt von CDD ist das Testen der Einhaltung des Vertrags durch automatisierte Contract Tests. Diese Tests stellen sicher, dass die Interaktion zwischen verschiedenen Komponenten den erwarteten Vorgaben entspricht.
    • Zum Beispiel kann ein Consumer-Driven Contract verwendet werden, um sicherzustellen, dass die vom Verbraucher erwarteten Daten und Formate vom Anbieter geliefert werden.

Vorteile von Contract Driven Development

  1. Klare Schnittstellendefinition: Durch die explizite Spezifikation der Verträge wird von Anfang an festgelegt, wie Komponenten miteinander kommunizieren, was Missverständnisse und Fehler minimiert.
  2. Unabhängige Entwicklung: Teams, die unterschiedliche Services oder Komponenten entwickeln, können dies parallel tun, solange sie sich an den definierten Vertrag halten.
  3. Erleichterte Integration und Tests: Da die Verträge als Basis dienen, können Mock-Server oder -Clients basierend auf diesen Spezifikationen erstellt werden, um Integrationstests durchzuführen, ohne dass alle Komponenten vorhanden sein müssen.
  4. Erhöhte Konsistenz und Zuverlässigkeit: Durch automatisierte Contract-Tests wird sichergestellt, dass sich Änderungen in einem Service nicht negativ auf andere Systeme auswirken.

Anwendungsfälle von CDD

  • Microservices-Architekturen: In komplexen verteilten Systemen hilft CDD, die Kommunikation zwischen Services zu definieren und zu stabilisieren.
  • API-Entwicklung: In der API-Entwicklung stellt ein Contract sicher, dass die angebotene Schnittstelle den Erwartungen der Nutzer (z. B. anderen Teams oder externen Kunden) entspricht.
  • Consumer-Driven Contracts: Bei Consumer-Driven Contracts (z. B. durch Tools wie Pact) geben Verbraucher eines Services die erwarteten Interaktionen vor, und die Produzenten stellen sicher, dass ihre Services diesen Erwartungen gerecht werden.

Nachteile und Herausforderungen von CDD

  1. Verwaltungsaufwand:
    • Die Pflege und Aktualisierung von Verträgen kann aufwändig sein, insbesondere bei vielen beteiligten Services oder in einer dynamischen Umgebung.
  2. Versionierung und Rückwärtskompatibilität:
    • Wenn Verträge sich ändern, müssen sowohl der Anbieter als auch der Verbraucher synchron angepasst werden, was komplexe Abstimmungen erfordert.
  3. Überdokumentation:
    • In manchen Fällen kann CDD zu einer zu starken Fokussierung auf Dokumentation führen, was die Flexibilität verringert.

Fazit

Contract Driven Development eignet sich besonders für Projekte mit vielen unabhängigen Komponenten, bei denen klare und stabile Schnittstellen entscheidend sind. Es hilft, Missverständnisse zu vermeiden und stellt durch automatisierte Tests sicher, dass die Kommunikation zwischen Services robust bleibt. Die zusätzliche Komplexität bei der Verwaltung von Verträgen muss jedoch bedacht werden.

 


Domain Driven Design - DDD

Domain-Driven Design (DDD) ist ein Ansatz zur Softwareentwicklung, der den Fokus auf die Modellierung des zugrunde liegenden Fachgebiets (der Domain) legt. Ziel ist es, komplexe Softwarelösungen zu entwickeln, die eng mit den Anforderungen und dem Verständnis der realen Geschäftswelt übereinstimmen. DDD wurde von Eric Evans in seinem Buch "Domain-Driven Design: Tackling Complexity in the Heart of Software" popularisiert.

Die Grundidee hinter DDD ist, dass die Struktur und das Verhalten der Software die zugrunde liegende Fachdomäne widerspiegeln sollten, um sicherzustellen, dass Entwickler, Fachexperten und andere Stakeholder effektiv zusammenarbeiten können.

Kernelemente von Domain-Driven Design:

  1. Domain: Die Fachdomäne ist der zentrale Fokus von DDD und bezeichnet den Bereich des Geschäfts oder der Branche, die durch die Software abgebildet werden soll (z.B. E-Commerce, Finanzwesen).

  2. Ubiquitous Language (Allgegenwärtige Sprache): Eine gemeinsame Sprache, die von Entwicklern und Fachexperten verwendet wird, um die Domäne klar und präzise zu beschreiben. Diese Sprache hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

  3. Entities und Value Objects:

    • Entities: Objekte, die eine eindeutige Identität besitzen und sich im Laufe der Zeit verändern können (z.B. ein Kunde oder eine Bestellung).
    • Value Objects: Objekte ohne eindeutige Identität, die durch ihre Eigenschaften definiert sind (z.B. eine Adresse oder ein Geldbetrag).
  4. Aggregates: Eine Gruppe von zusammenhängenden Objekten (Entities und Value Objects), die als eine Einheit behandelt werden. Aggregates haben immer eine Root Entity (Wurzelentität), die als zentraler Zugriffspunkt dient.

  5. Repositories: Speichern und verwalten der Aggregates. Sie fungieren als Schnittstellen, um den Zugriff auf Daten und das Speichern von Objekten zu abstrahieren.

  6. Services: Methoden oder Operationen, die bestimmte Domänenlogiken implementieren, aber nicht direkt zu einer spezifischen Entität gehören.

  7. Bounded Context: Ein klar abgegrenzter Bereich innerhalb der Domäne, in dem bestimmte Begriffe und Konzepte eindeutig definiert und verwendet werden. Verschiedene Bounded Contexts können unterschiedliche Modelle derselben Begriffe haben.

  8. Domain Events: Ereignisse, die innerhalb der Domäne auftreten und signalisieren, dass etwas Relevantes passiert ist, was zu einer Änderung im Zustand führen kann.

Vorteile von Domain-Driven Design:

  • Bessere Kommunikation: Durch die Verwendung einer einheitlichen Sprache und Modellierung wird die Kommunikation zwischen Entwicklern und Fachexperten verbessert.
  • Klare Struktur: Komplexe Geschäftslogiken werden strukturiert und in klar definierte Kontexte unterteilt.
  • Flexibilität und Erweiterbarkeit: DDD ermöglicht es, die Software besser an wechselnde Geschäftsanforderungen anzupassen.

Domain-Driven Design ist besonders hilfreich in komplexen Projekten, bei denen die Geschäftslogik im Mittelpunkt steht und sich oft ändert.

 


Rolling Deployment

Rolling Deployment ist eine Methode zur schrittweisen Bereitstellung einer neuen Softwareversion, bei der die Anwendung Server für Server oder Knoten für Knoten aktualisiert wird. Ziel ist es, eine kontinuierliche Verfügbarkeit der Anwendung während des Updates sicherzustellen, indem immer nur ein Teil der Infrastruktur aktualisiert wird, während der Rest weiterhin die alte Version verwendet.

Wie funktioniert es?

  1. Inkrementelles Update: Die neue Version wird auf einem Teil der Server (z. B. einem Server in einem Cluster) bereitgestellt. Der Rest der Server bedient weiterhin den Benutzerverkehr mit der alten Version.
  2. Überwachung: Jeder aktualisierte Server wird überwacht, um sicherzustellen, dass die neue Version stabil und funktionsfähig ist. Wenn keine Probleme auftreten, wird der nächste Server aktualisiert.
  3. Fortschreitende Aktualisierung: Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis alle Server auf die neue Version aktualisiert wurden.
  4. Rollback-Fähigkeit: Wenn auf einem der aktualisierten Server Probleme festgestellt werden, kann das Deployment gestoppt oder ein Rollback auf die vorherige Version durchgeführt werden, bevor weitere Server aktualisiert werden.

Vorteile:

  • Kontinuierliche Verfügbarkeit: Da immer nur ein Teil der Infrastruktur aktualisiert wird, bleibt die Anwendung für Benutzer verfügbar.
  • Risikominimierung: Probleme können auf einem kleinen Teil der Infrastruktur erkannt werden, bevor sie die gesamte Anwendung betreffen.
  • Effizient für große Systeme: Besonders bei großen verteilten Systemen ist es effizient, schrittweise vorzugehen, anstatt die gesamte Anwendung auf einmal zu aktualisieren.

Nachteile:

  • Längere Bereitstellungszeit: Da die Aktualisierung schrittweise erfolgt, dauert der gesamte Deployment-Prozess länger als bei einem vollständigen Deployment.
  • Komplexität bei der Überwachung: Es kann schwieriger sein, verschiedene Versionen parallel zu überwachen und sicherzustellen, dass sie korrekt interagieren, insbesondere wenn es um Datenstrukturen oder APIs geht.
  • Dateninkonsistenz: Wie bei anderen Deployment-Strategien, bei denen mehrere Versionen gleichzeitig aktiv sind, kann es zu Problemen bei der Datenkonsistenz kommen.

Ein Rolling Deployment ist ideal für große, skalierbare Systeme, die eine kontinuierliche Verfügbarkeit erfordern, und reduziert das Risiko durch eine schrittweise Bereitstellung.

 


Canary Release

Ein Canary Release ist eine Technik im Software-Deployment, bei der eine neue Version einer Anwendung schrittweise und kontrolliert an eine kleine Untergruppe von Benutzern ausgeliefert wird. Ziel ist es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor die neue Version für alle Benutzer freigegeben wird.

Wie funktioniert es?

  1. Kleine Benutzergruppe: Die neue Version wird zunächst nur an einen kleinen Prozentsatz der Benutzer ausgeliefert (z. B. 5-10 %), während der Rest weiterhin die alte Version verwendet.
  2. Überwachung und Feedback: Das Verhalten der neuen Version wird genau überwacht, z. B. auf Bugs, Leistungsprobleme oder negative Rückmeldungen der Benutzer.
  3. Schrittweise Ausweitung: Wenn keine oder nur wenige Probleme festgestellt werden, wird die neue Version an eine größere Benutzergruppe ausgerollt, bis schließlich alle Benutzer die neue Version nutzen.
  4. Rollback-Fähigkeit: Wenn bei der kleinen Gruppe schwerwiegende Probleme auftreten, kann die Bereitstellung gestoppt und ein Rollback zur alten Version durchgeführt werden, bevor alle Benutzer betroffen sind.

Vorteile:

  • Früherkennung von Problemen: Fehler oder Bugs können früh erkannt und behoben werden, bevor die neue Version flächendeckend verfügbar ist.
  • Risikominimierung: Da nur ein kleiner Teil der Benutzer betroffen ist, wird das Risiko von großen Störungen im Betrieb minimiert.
  • Flexibilität: Die Bereitstellung kann jederzeit gestoppt oder zurückgerollt werden.

Nachteile:

  • Komplexität: Die Verwaltung mehrerer Versionen parallel und die Überwachung des Benutzerverhaltens erfordert mehr Aufwand und möglicherweise zusätzliche Tools.
  • Dateninkonsistenz: Wenn verschiedene Benutzergruppen verschiedene Versionen verwenden, kann es zu Problemen mit der Datenkonsistenz kommen, besonders wenn die Datenstruktur geändert wird.

Ein Canary Release bietet eine sichere und schrittweise Möglichkeit, neue Software-Versionen einzuführen, ohne alle Benutzer sofort zu beeinträchtigen.