Zero Trust ist ein Sicherheitskonzept, das auf dem Grundsatz basiert:
„Vertraue niemandem – weder innerhalb noch außerhalb des Netzwerks – ohne vorherige Prüfung.“
Im Gegensatz zu klassischen Sicherheitsmodellen, die internen Netzwerkzugriffen oft automatisch vertrauen, verlangt Zero Trust, dass jeder Zugriff authentifiziert, autorisiert und kontinuierlich überwacht wird – unabhängig vom Standort des Nutzers oder Geräts.
Verifikation statt Vertrauen
Jeder Nutzer, jedes Gerät, jeder Dienst muss sich authentifizieren – selbst wenn er „innerhalb“ des Netzwerks ist.
Least Privilege Access (Minimalrechte)
Benutzer und Dienste bekommen nur die Rechte, die sie wirklich brauchen – nicht mehr.
Kontinuierliche Überprüfung
Vertrauensentscheidungen werden laufend neu bewertet: z. B. durch Verhaltenserkennung, Standortänderungen, Geräte-Status etc.
Mikrosegmentierung
Netzwerke werden in kleine, isolierte Bereiche unterteilt, damit Angreifer sich nicht frei bewegen können.
Zentrale Sichtbarkeit und Logging
Jeder Zugriff wird protokolliert und überwachbar gemacht – für Audits, Compliance und Angriffsanalysen.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Identity & Access Management (IAM)
Gerätebewertung (Device Posture): z. B. Virenschutz, aktuelle Patches
VPN-Ersatz durch ZTNA (Zero Trust Network Access)
Cloud-native Firewalls, Mikrosegmentierung mit SDN
Monitoring & Anomalie-Erkennung (SIEM, UEBA)
Remote Work / Home Office: Mitarbeiter sind überall – nicht mehr „im sicheren Firmen-LAN“.
Cloud & SaaS-Dienste: Daten liegen nicht mehr nur im Rechenzentrum.
Höhere Bedrohungslage: Ransomware, Social Engineering, Insider-Angriffe.
Ohne Zero Trust:
Ein VPN-Nutzer erhält vollen Netzwerkzugriff, nur weil er eingeloggt ist.
Mit Zero Trust:
Der Nutzer muss sich regelmäßig authentifizieren, sein Gerät muss sicher sein, und er sieht nur die Dienste, die er wirklich braucht – kein „Blindvertrauen“.
Zero Trust ist kein einzelnes Produkt, sondern ein Strategieansatz für moderne IT-Sicherheit. Ziel ist es, durch ständige Verifikation und Minimierung von Zugriffsrechten Schäden durch Cyberangriffe, Fehlkonfigurationen oder menschliches Versagen drastisch zu reduzieren.
Least Privilege (deutsch: Prinzip der minimalen Rechte oder Minimalprinzip) ist ein grundlegendes Sicherheitsprinzip in der IT und Informationssicherheit. Es besagt:
Jede Person, jedes System oder jeder Prozess soll nur genau die Zugriffsrechte erhalten, die für die Ausführung seiner Aufgaben unbedingt notwendig sind – nicht mehr und nicht weniger.
Das Prinzip des geringsten Privilegs hilft dabei:
Sicherheitsrisiken zu minimieren: Wenn ein Angreifer ein Nutzerkonto kompromittiert, kann er nur auf das zugreifen, wozu dieses Konto berechtigt ist.
Fehlbedienungen zu vermeiden: Benutzer können keine unbeabsichtigten Änderungen an kritischen Systemen oder Daten vornehmen, wenn sie keinen Zugriff darauf haben.
Compliance-Anforderungen zu erfüllen: Viele Normen (z. B. ISO 27001, DSGVO) fordern eine Rechtevergabe nach dem Least-Privilege-Prinzip.
Ein Buchhalter hat Zugriff auf das Finanzsystem, aber nicht auf die Serverkonfiguration.
Ein Webserver-Prozess kann nur in seinem eigenen Verzeichnis schreiben, nicht ins Systemverzeichnis.
Ein Praktikant hat nur Leserechte auf einem Projektordner, aber keine Schreibrechte.
Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC)
Trennung von Administrator- und Benutzerkonten
Zeitlich begrenzte Berechtigungen
Regelmäßige Überprüfung von Berechtigungen (Access Reviews)
Ein Prepared Statement (auch vorbereitetes Statement genannt) ist eine Technik in der Programmierung, insbesondere bei der Arbeit mit Datenbanken, um SQL-Abfragen sicherer und effizienter auszuführen.
Ein Prepared Statement besteht aus zwei Schritten:
Vorbereitung der SQL-Abfrage mit Platzhaltern
Beispiel in SQL:
SELECT * FROM users WHERE username = ? AND password = ?
(In manchen Sprachen nutzt man auch :username
oder andere Platzhalter)
Bindung der Parameter und Ausführung
Die echten Werte werden später „gebunden“, z. B.:
$stmt->bind_param("ss", $username, $password);
$stmt->execute();
✅ Sicherer vor SQL-Injection:
Benutzereingaben werden nicht direkt in die SQL eingebaut, sondern separat behandelt.
✅ Schneller bei Wiederholungen:
Die SQL-Abfrage wird vom Datenbankserver einmal geparst und kann mehrfach effizient ausgeführt werden (z. B. bei Schleifen).
$conn = new mysqli("localhost", "user", "pass", "database");
$stmt = $conn->prepare("SELECT * FROM users WHERE email = ?");
$stmt->bind_param("s", $email); // "s" für string
$email = "beispiel@example.com";
$stmt->execute();
$result = $stmt->get_result();
Ein Prepared Statement trennt SQL-Logik von Benutzereingaben und schützt so vor Sicherheitslücken wie SQL-Injection. Es ist eine Best Practice beim Umgang mit Datenbanken.
Directory Traversal (auch Path Traversal genannt) ist eine Sicherheitslücke in Webanwendungen, bei der ein Angreifer Zugriff auf Dateien oder Verzeichnisse außerhalb des beabsichtigten Verzeichnisses erhält. Dabei nutzt der Angreifer manipulierte Pfadangaben, um sich durch das Dateisystem des Servers zu bewegen.
Eine unsichere Webanwendung verarbeitet Dateipfade oft direkt aus Benutzereingaben, z. B. in einer URL wie:
https://example.com/getFile?file=report.pdf
Wenn der Server die Eingabe nicht ausreichend überprüft, könnte ein Angreifer sie manipulieren:
https://example.com/getFile?file=../../../../etc/passwd
Hierbei nutzt der Angreifer ../
(die Parent-Directory-Notation), um sich aus dem vorgesehenen Verzeichnis herauszubewegen und eine Systemdatei wie /etc/passwd
(unter Linux) auszulesen.
Ein Bearer Token ist eine Art von Zugriffstoken, das zur Authentifizierung und Autorisierung in Webanwendungen und APIs verwendet wird. Der Begriff "Bearer" bedeutet „Inhaber“, was bedeutet, dass jeder, der dieses Token besitzt, Zugriff auf die geschützten Ressourcen hat – ohne zusätzliche Überprüfung.
Authorization: Bearer <token>
.GET /geschuetzte-daten HTTP/1.1
Host: api.example.com
Authorization: Bearer abcdef123456
💡 Tipp: Um die Sicherheit zu erhöhen, kann man Token mit kurzen Laufzeiten verwenden und sie nur über HTTPS übertragen.
OAuth (Open Authorization) ist ein offenes Standardprotokoll für Autorisierungen, das es Anwendungen ermöglicht, auf Ressourcen eines Nutzers zuzugreifen, ohne dessen Zugangsdaten (z. B. Passwort) direkt zu kennen. Es wird häufig für Single Sign-On (SSO) und API-Zugriffe verwendet.
OAuth arbeitet mit Tokens, die einer Anwendung erlauben, im Namen eines Nutzers auf eine Ressource zuzugreifen. Der typische Ablauf sieht so aus:
SonarQube ist ein Open-Source-Tool zur kontinuierlichen Analyse und Qualitätssicherung von Quellcode. Es hilft Entwicklern und Teams, die Codequalität zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und Best Practices in der Softwareentwicklung zu fördern.
Codequalität prüfen:
Sicherheitslücken aufdecken:
Technische Schulden bewerten:
Unterstützung für viele Programmiersprachen:
Berichte und Dashboards:
SonarQube ist in einer kostenlosen Community-Edition und in kommerziellen Versionen mit erweiterten Funktionen verfügbar (z. B. für größere Teams oder spezielle Sicherheitsanalysen).
Renovate ist ein Open-Source-Tool, das den Prozess der Abhängigkeitsverwaltung automatisiert. Es überwacht kontinuierlich die Abhängigkeiten eines Softwareprojekts (wie npm, Maven, Docker) und erstellt Pull Requests, um veraltete Pakete zu aktualisieren. So bleibt das Projekt auf dem neuesten Stand und sicher.
Hauptfunktionen umfassen:
Es hilft, technische Schulden zu reduzieren und Sicherheitslücken durch Drittabhängigkeiten zu minimieren, was es besonders bei GitHub, GitLab und Bitbucket beliebt macht.
GitHub Copilot ist ein KI-gestützter Code-Assistent, der von GitHub in Zusammenarbeit mit OpenAI entwickelt wurde. Es verwendet maschinelles Lernen, um Entwicklern bei der Programmierung zu helfen, indem es Code-Vorschläge in Echtzeit direkt in die Entwicklungsumgebung (IDE) einfügt. Copilot wurde entwickelt, um die Produktivität zu steigern, indem es automatisch Code-Blöcke, Funktionen und sogar vollständige Algorithmen basierend auf dem Kontext und den Eingaben des Entwicklers vorschlägt.
GitHub Copilot basiert auf einem maschinellen Lernmodell namens Codex, das von OpenAI entwickelt wurde. Codex ist auf Milliarden von Zeilen öffentlichem Code trainiert und in der Lage, verschiedene Programmierkonzepte zu verstehen und anzuwenden. Die Vorschläge von Copilot basieren auf den Kommentaren, den Funktionsnamen und dem aktuellen Kontext in der Datei, die der Entwickler bearbeitet.
GitHub Copilot ist als kostenpflichtiger Dienst erhältlich, bietet aber auch eine kostenlose Testphase und vergünstigte Optionen für Studenten und Open-Source-Entwickler an.
GitHub Copilot hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Entwickler arbeiten, grundlegend zu verändern. Allerdings sollte es als Assistent und nicht als Ersatz für das eigene Verständnis und die Sorgfalt im Entwicklungsprozess gesehen werden.
Closed Source (auch Proprietary Software genannt) bezeichnet Software, deren Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist und nur vom Eigentümer bzw. Entwickler eingesehen, geändert und weitergegeben werden kann. Im Gegensatz zu Open Source-Software, bei der der Quellcode offengelegt wird, bleibt der Quellcode bei Closed Source streng vertraulich.
Geschützter Quellcode: Der Quellcode der Software ist nicht für die Öffentlichkeit einsehbar. Nur der Entwickler oder das Unternehmen, das die Software besitzt, hat Zugriff darauf. Dadurch wird verhindert, dass Dritte die Funktionsweise der Software nachvollziehen oder Änderungen daran vornehmen können.
Lizenzrechtliche Beschränkungen: Closed Source Software wird häufig unter restriktiven Lizenzen vertrieben, die die Nutzung, Modifikation und Weitergabe streng regulieren. Dies bedeutet, dass Nutzer die Software nur innerhalb der durch die Lizenz erlaubten Rahmenbedingungen verwenden dürfen.
Zugangsbeschränkung: Nur autorisierte Entwickler oder Teams innerhalb des Unternehmens, das die Software besitzt, haben die Berechtigung, den Code zu modifizieren oder neue Funktionen hinzuzufügen.
Kommerzielle Nutzung: Closed Source Software wird oft als kommerzielles Produkt angeboten. Nutzer müssen in der Regel eine Lizenz erwerben oder Abonnements abschließen, um die Software zu nutzen. Typische Beispiele sind Anwendungen wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop.
Geringere Transparenz: Nutzer haben keine Möglichkeit, den Quellcode auf Sicherheitslücken oder versteckte Funktionen (z. B. Backdoors) zu überprüfen. Dies kann ein Risiko darstellen, wenn Vertrauen in die Software-Sicherheit ein kritischer Faktor ist.
Einige bekannte Closed Source Programme und Plattformen sind:
Closed Source Software ist proprietäre Software, deren Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist. Sie wird in der Regel von Unternehmen entwickelt und kommerziell angeboten. Nutzer können die Software verwenden, aber weder den Quellcode einsehen noch modifizieren. Dies bietet Vorteile in Bezug auf den Schutz des geistigen Eigentums und die Qualitätssicherung, geht jedoch zulasten der Flexibilität und Transparenz.