Kanban ist ein Konzept, das ursprünglich aus der japanischen Produktionsphilosophie stammt und sich später zu einer beliebten Methode für das Projektmanagement und die Arbeitsorganisation entwickelt hat. Der Begriff "Kanban" stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie "Karte" oder "Signal".
Das Kernprinzip von Kanban besteht darin, die Arbeit visuell darzustellen und den Fluss von Aufgaben oder Arbeitsabläufen zu steuern. Dabei werden Arbeitsaufgaben oder Aufgaben in Karten oder "Kanban-Karten" visualisiert, die typischerweise auf einem physischen oder digitalen Board angeordnet werden. Jede Karte repräsentiert eine Aufgabe oder ein Arbeitselement.
Die Hauptziele von Kanban sind:
Transparenz: Alle Teammitglieder haben eine klare Sicht auf die laufenden Aufgaben, den Arbeitsfortschritt und die Prioritäten.
Fluss: Durch die Begrenzung der Anzahl der gleichzeitig bearbeiteten Aufgaben wird ein gleichmäßiger Fluss der Arbeit erreicht, um Engpässe und Überlastungen zu vermeiden.
Kontinuierliche Verbesserung: Kanban fördert die regelmäßige Überprüfung des Arbeitsprozesses und die Identifizierung von Engpässen, Verzögerungen oder ineffizienten Abläufen, um diese kontinuierlich zu optimieren.
Flexibilität: Kanban ermöglicht es, Prioritäten und Aufgaben je nach Bedarf anzupassen, was besonders in dynamischen und agilen Umgebungen von Vorteil ist.
Die grundlegenden Elemente eines Kanban-Systems sind:
Kanban-Karten: Diese repräsentieren einzelne Aufgaben oder Arbeitsaufträge. Sie enthalten normalerweise Informationen wie Aufgabenbeschreibungen, Zuständigkeiten und Status.
Kanban-Board: Dies ist die visuelle Darstellung des Arbeitsprozesses. Es besteht aus Spalten, die die verschiedenen Phasen des Arbeitsflusses darstellen, wie z. B. "To Do", "In Bearbeitung" und "Erledigt".
Begrenzte Work-in-Progress (WIP): Kanban beschränkt die Anzahl der Aufgaben, die gleichzeitig in Bearbeitung sein dürfen, um Überlastung und Engpässe zu vermeiden.
Pull-System: Arbeit wird erst dann in den Prozess gezogen, wenn ein Teammitglied Kapazität dafür hat, anstatt Aufgaben aktiv zuzuweisen.
Kanban wird häufig in agilen Softwareentwicklungsteams eingesetzt, hat aber Anwendung in vielen anderen Bereichen gefunden, von der Fertigung bis hin zum Projektmanagement. Es ist eine flexible Methode, die an die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen eines Teams oder Projekts angepasst werden kann.
Scrum ist ein agiles Projektmanagement-Framework, das in erster Linie für die Softwareentwicklung entwickelt wurde, aber auch in anderen Bereichen erfolgreich angewendet wird. Es wurde entwickelt, um Teams dabei zu helfen, komplexe Aufgaben effizient und flexibel zu bewältigen, indem es iterative und inkrementelle Ansätze verwendet. Scrum betont die Zusammenarbeit, Transparenz und Anpassungsfähigkeit.
Die Grundidee von Scrum besteht darin, ein Projekt in eine Serie von Zeiträumen, sogenannten "Sprints", aufzuteilen, die normalerweise 1 bis 4 Wochen dauern. Während eines Sprints arbeitet das Entwicklungsteam an einem begrenzten Satz von Aufgaben, die zuvor in Form von "User Stories" oder Anforderungen definiert wurden. Das Team trifft sich regelmäßig zu kurzen Besprechungen, um den Fortschritt zu überprüfen, Herausforderungen zu besprechen und den nächsten Schritt zu planen.
Die Hauptakteure in einem Scrum-Team sind:
Product Owner: Diese Person ist verantwortlich für die Definition und Priorisierung der Anforderungen des Projekts. Sie kommuniziert die Vision und die Anforderungen an das Entwicklungsteam.
Entwicklungsteam: Dieses interdisziplinäre Team ist verantwortlich für die Umsetzung der Anforderungen und die Lieferung der Produktinkremente. Es organisiert sich selbst und trifft Entscheidungen, wie die Arbeit erledigt werden soll.
Scrum Master: Diese Person unterstützt das Team, indem sie sicherstellt, dass Scrum-Praktiken korrekt angewendet werden und Hindernisse beseitigt werden, die den Fortschritt behindern könnten.
Während eines Sprints durchläuft das Team mehrere Schritte, darunter die Sprint-Planung (definiert, was während des Sprints erreicht werden soll), die tägliche Standup-Besprechung (kurze tägliche Besprechungen zur Koordination), die Sprint-Review (Präsentation der abgeschlossenen Arbeit) und die Sprint-Retrospektive (Analyse des vergangenen Sprints und Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten).
Scrum ermöglicht es Teams, flexibel auf Änderungen zu reagieren und regelmäßig funktionierende Produktinkremente zu liefern, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Endprodukt den Kundenanforderungen entspricht. Es hat sich als wirksames Framework erwiesen, um Agilität und Kollaboration in Projekten zu fördern.